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Residency

2021

Entstehung einer künstlerischen Tatsache 2021 markiert den Beginn unserer Residenc. Mit Andrea Garcia, Tamara Knapp, Luca Spano, Claus Schöning & Masami Saito.

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Artists in Residence 2021

Wissenschaftliche Institute

In Jena haben wir ein umfangreiches Netzwerk von Partnerinstitutionen geknüpft. Das Rahmenthema dabei ist Life Science und Diagnostik. Schaut dir gerne unsere ausführlichen Videos und Beschreibungen an

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Artist Portfolios

Hier findest du die Artist-Portfolio von Andrea Garcia, Tamara Knapp, Luca Spano, Claus Schöning & Masami Saito mit Werkbeschreibung und Fotografien von Leonie Lindl.

Tamara Knapp

In der Welt der Mikrobiologie finden sich Strukturen, Wachstumsmuster und Architekturen, die in unserer all-täglichen Makro-Welt nicht sichtbar sind. Für das auf Oberflächlichkeiten und visuelle Aspekte geschulte Designer-Auge kann das sehr inspirierend wirken! Im Rahmen unserer Residency möchte sich die Grafikdesignerin & Künstlerin Tamara Knapp mit diesen besonderen Struk-turen auseinandersetzen. Gemeinsam mit dem Bioinformatiker Jan-Philipp Praetorious vom Hans-Knöll-Institut wird sie Experimente durchführen und sich mit den Arbeitsweisen auto-matisierter Mikroskopie beschäftigen, da künstliche Intelligenzen auch vermehrt in Tools und Programmen des Grafik-designs eingesetzt werden. So schlägt Tamara Knapp eine spannende Brücke zwischen angewandten künstlerischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen!

Andrea Garcia

Andrea Garcia Vasquez schuf während ihrer Residenz zwei umfangreiche Werke. Das erste, „The Invisible Colony“, ist ein großformatiges Textilstück (ca. 2 m breit und 3 m lang), das von der Decke hängt. Es basiert auf mikroskopischen Bildern des Pilzes Fusarium. Das dünne, durchscheinende Gewebe ähnelt Baugerüst-Netzen und ist mit dicken Wollformen in Halbmondform durchzogen. Diese voluminösen Wollstrukturen sind auf der Vorderseite in Lila mit weißen Akzenten und Kontrasten zu sehen, während auf der Rückseite nur die Konturen erkennbar sind. Die Künstlerin spielt mit den Proportionen, indem sie uns etwas in großem Maßstab zeigt, das normalerweise unsichtbar ist, und lädt sogar dazu ein, das Werk zu berühren. Textile Kunst wird oft mit Feminismus assoziiert, da Handarbeiten traditionell Frauen vorbehalten waren. „The Invisible Colony“ kombiniert weibliche Traditionen mit Naturwissenschaften, einem oft als männlich wahrgenommenen Bereich. Das zweite Werk, „Experimental Field: Scientific Impressions Expressed Through Artistic Research“, ist eine umfangreiche Installation, die auf einem Experimentalfeld des Max-Planck-Instituts basiert, wo das Mikrobiom der Tabakpflanze Nicotiana Attenuata erforscht wird. Die Installation kombiniert verschiedene Objekte und Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien, die wissenschaftliche und künstlerische Elemente vereinen. Hängende Skulpturen, Wandinstallationen und Bodenskulpturen dominieren den Raum mit Farben wie hellbeige Keramik, grünem und schwarzem Kunststoff sowie grauer Asche. Blinke Lichter von Sensoren ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. In einer Ecke hängt ein Netz aus grünen und schwarzen Schläuchen, das an eine Doppelhelix erinnert, und auf dem Boden liegt eine skulpturale Wurzel. Eine grüne Metallstruktur in Würfelform steht darauf und ist mit Lichtern ausgestattet. Handschuhe und Reagenzgläser sind in die Wandinstallation integriert, und eine große hängende Skulptur besteht aus einer Keramikplatte mit darüber liegender Plexiglasplatte, durch die ein lichtsensitiver Schlauch gewebt ist. Die Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft wird in den Werken auf verschiedene Weise thematisiert. Die Künstlerin verwendet visuelle und materielle Elemente aus der Wissenschaft und integriert sie in ihre Kunst, was die Verbindung beider Disziplinen hervorhebt. Beide Bereiche sind durch Versuch und Irrtum geprägt und diese experimentelle Herangehensweise spiegelt sich in der Anordnung der Werke wider.

Claus Schöning Lam Yong

Beschäftigt sich in seinem künstlerischen Schaffen schon seit mehreren Jahren mit der menschlichen Seite wissenschaftlicher Methoden und ihren Hintergründen. In unserer Residency wird er mit Sandor Nietzsche und Martin Westermann vom Elektronenmikroskopischen Zentrum der Uniklinik Jena zusammenarbeiten. Die Methode der Elektronenmikroskopie als Produktion von Wissen durch das Sichtbarmachen ist dabei sein zentrales Thema. Claus wagt für uns einen feurig-mechanischen Blick in das Herz von Jenas Wissenschaftstradition, natürlich mit ganz viel Liebe 💓

Luca Spano

Seine Zusammenarbeit mit den Laboren in Jena wird sich auf die Erforschung der Grenzen des Sichtbaren konzentrieren. »Ich interessiere mich für die Schnittstellen zwischen dem Bereich des wissenschaftlichen Sehens und den imaginativen Prozessen der Bildkonstruktion einer unsichtbaren Wirklichkeit«, sagte uns Luca im Vorgespräch. Ausgangspunkt seiner künstlerischen Forschung ist die Sammlung optischer Instrumente des Deutschen Optischen Museums (D.O.M.). Besonderes Augenmerk wird Luca dabei auf die mechanische Ästhetik der Werkzeuge und den historischen Schritte richten, die den Paradigmenwechsel des wissenschaftlichen Sehens einläuteten. Danach schließt sich ein Austausch mit dem mit dem Elektronen-mikroskopischen Zentrum (EMZ) der Uni Jena und der Abteilung Nanobiophotonik am Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT) an.

Masami Saito

Richtet den Blick nach innen: Ihr Interesse gilt Bakterien und Pilzen, die den menschlichen Darm besiedeln. Wie ein verschachtelter Behälter tragen wir alle diese Lebewesen im Darm. Und so wie der Mensch die Darmbakterien und -pilze beeinflusst, gilt das auch umgekehrt – bis hin zur Psyche. In einem Kreislauf, in dem Stress, Ernährung und weitere externe Faktoren Einfluss auf den Zustand unseres Darms haben, ist in der Rückkopplung auch unsere Stimmung und unser Wohlbefinden einem ständigem Wandel unterworfen. Masami Saito interessiert sich dafür, wie diese Faktoren als ›Filter‹ unserer Wahrnehmung der Welt wirken. Um das herauszufinden, wird sie insbesondere mit den Forscher:innen des FungiNet beim Hans-Knöll-Institut intensiv zusammenarbeiten.

Team 2021

Entstehung einer künstlerischen Tatsache

Förderer 2021

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Radio Feature

In diesem O-Ton-Feature geben wir einen ausführlichen Einblick in die Hintergründe des Projektes Entstehung einer künstlerischen Tatsache, das im Sommer 2021 in Jena stattfand.

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